Offenes Gedränge

Ein offenes Gedränge geht i. d. R. von einer Tiefhalte-Situation aus und kann sich zu einer effektiven Methode zur Sicherung des Balls oder den Kampf um den Ballbesitz entwickeln. Ein offenes Gedränge kann Verteidiger mit involvieren und so eine Möglichkeit bieten, Raum zu gewinnen. Bei der Formierung eines offenen Gedränges werden Abseitslinien geschaffen.

Definition laut Regeln
Ein offenes Gedränge ist eine Spielphase, in der ein oder mehrere Spieler stehen, Körperkontakt zum Ball haben bzw. sich in Ballnähe auf dem Boden befinden. Das offene Spiel ist beendet.

Wichtige Punkte für Spieler

  • Nach dem Tiefhalten sollte der Ballbesitzer den Ball rasch mit beiden Händen, so weit weg vom Gegner wie möglich anbieten.

  • Eintreffende Spieler sollten eine starke, stabile Körperhaltung einnehmen: Kopf und Schultern immer über der Hüfte, ‚Augen nach oben‘ und Kontaktaufnahme durch Anschluss an einen Spieler mithilfe des ganzen Arms beim Anschluss ans offene Gedränge

  • Schließen Sie sich dem offenen Gedränge vom Bereich hinter dem Fuß des hintersten Mitspielers aus an diesem; so wird die Abseitslinie gebildet.

  • Unterstützende Spieler müssen an Mitspieler anschließen und über den sowie ggf. neben dem Ball vorbei vordrängen.Verlässt der Ball das offene Gedränge, sollte der nächstgelegene unterstützende Spieler den Ball spielen.

  • Spieler, die das offene Gedränge verlassen, müssen sich sofort hinter ihre Abseitslinie zurückziehen.
  • Alle Spieler eines offenen Gedränges müssen stehen bleiben und ihr eigenes Körpergewicht tragen.

Untersuchungen zur Spielersicherheit im Bereich offenes Gedränge haben Folgendes ergeben:

  • ‚Augen nach oben‘, damit Kopf und Nacken richtig positioniert bleiben
  • Kopf und Schultern die ganze Zeit über der Hüfte halten
  • Kontaktaufnahme durch Anschluss an einen Spieler mit dem ganzen Arm
  • ‚Balldrücken‘ ist eine potentiell gefährliche Technik. Sie ist beim U19-Niveau verboten und sollte auch bei den Erwachsenen nicht unterstützt werden.

Trainer-Tipps

  • Konditionsspiele nutzen, um die Fähigkeiten der Spieler zur Entscheidungsfindung auszubauen
  • Alle Kontaktfertigkeiten üben und die Übungen wiederholen
  • Progressiv Gegner einbauen, z. B. Berührung, Berührung im offenen Gedränge, Verteidiger mit Taschen, Vollkontakt
  • Sicherstellen, dass alle Spieler während des Kontakts auf eine stabile Körperform achten, und die Notwendigkeit hervorheben, stehen zu bleiben und in der Lage zu sein, das eigene Körpergewicht jederzeit zu tragen
  • Sicherstellen, dass alle Spieler die fürs offene Gedränge geltenden Regeln kennen, insbesondere sicherheitsbezogene
  • Trainer sollten aufgrund des Verletzungsrisikos kein ‚Balldrücken‘ trainieren bzw. dazu aufrufen. Auf Niveaus unter U19 ist dies zudem verboten

Schiedsrichter-Tipps

Folgendes überprüfen:

  • Spieler, die sich dem offenen Gedränge anschließen, tun dies von einer Position hinter den Füßen des hintersten Spielers aus, indem sie an einen Mitspieler anschließen.
  • Die Spieler stehen, wenn sie sich dem offenen Gedränge anschließen und bleiben auch solange stehen, bis sich das offene Gedränge auflöst.
  • Die Spieler bleiben mit ihren Schultern über ihrer Hüfte.

Achten Sie auf Folgendes:

  • Spieler, die absichtlich zu Boden auf den Ball fallen
  • Offenes Gedränge um den Spieler statt den Ball
  • Spieler, die bewusst oben auf ein offenes Gedränge springen
  • Spieler, die versuchen, mithilfe ihrer Hände in Ballbesitz zu gelangen
  • Spieler, die offene Gedränge angreifen, ohne anzuschließen
  • Spieler, die Gegner wegräumen, die kein Teil des offenen Gedränges sind
  • Spieler, die sich nicht am offenen Gedränge beteiligen und ihre Abseitslinie durchbrechen
  • Spieler, die Gegner aus dem offenen Gedränge herausheben